Die Anfänge des Jünkerather Karneval.
Die Wurzeln des Jünkerather Karnevals finden sich schon vor dem zweiten Weltkrieg:
Franz Freischmidt und Heinrich Knörr zogen als „Pat und Patterchon“ durch die Straßen des Ortes. Diese Tradition hielten sie auch nach dem Kriegsende aufrecht. Zu Ihnen gesellten sich im Jahre 1949 Toni Reuter und Willi Schmengler. Mit Fleischwurst und selbstgebranntem Schnaps im Köfferchen bildeten sie als „Viererclub“ den Jünkerather Karnevalszug.
Organisierter Jünkerather Karneval lässt sich ins Jahr 1950 zurückverfolgen mit der Gründung der „Großen Jünkerather Karnevalsgesellschaft“. Die Mitgliedschaft kostete damals 50 Pfennige.
Prinz Heinrich I.
Erstmals nach dem Krieg gab es 1950 einen Jünkerather Prinzen mit einem Narrenschiff.
„Spass an der Freud“
..zu haben, war schon damals der Leitgedanke der Gründer des Jünkerather Karnevals. Zu den Gründungsvätern zählten u.a. Hubert Heinzen, Franz Freischmidt, Heinrich Knörr, Willi Schmengler und Hermann Stähler. Vermutlich waren während des Wiederaufbau’s die finanziellen Möglichkeiten beschränkt – aber Idealisten wie Karnevalisten nun einmal sind, geben ihre „letzte Mark“ für Frohsinn und Narretei. So ist es nicht verwunderlich, dass Kostüme prunkvoll und ornamentös geschmückt waren.
Insbesondere beim Dreigestirn, das sich erstmals im Jahre 1950 der Jünkerather Bevölkerung vorstellte. Im Bild 1952 Prinz Willi (Schmengler), mit Bauer Hermann (Stähler), und Jungfrau Wolfgang (Fiedler). Als Hofnarr assistierte erfolgreich Hubert Heinzen.
Prinz Willi (Schmengler) mit Hofstaat im Jünkerather Karnevalszug 1952.
Was wäre ein richtiger Karneval ohne Funkenmariechen.
Von der ersten Stunde an waren sie im Jünkerather Karneval mit dabei und begleiteten standhaft die närrischen Oberhäupter. Im Bild die Funkenmariechen der ersten Sessionen: Ellen Kirsch und Erika Mathey. Nach dem erfolgreichen Start der Karnevalisten gab`s zur Belohnung die prunkvolle Vereinsstandarte, die nach dem Entwurf eines gewissen Herrn Peetz aus Jünkerath in der „Fahnenstickerei Trier“ liebevoll angefertigt wurde. Dem Vereins- siegel ist zu entnehmen, daß 1951 beim Registergericht das Antragsverfahren zum „eingetragenen Verein“(e.V.) eingeleitet wurde. Als drittes Dreigestirn reihten sich 1952 Prinz Hubert I. (Heinzen), Bauer Franz (Freischmidt) und Jungfrau Ellen (Kirsch) in die Narrengalerie ein.
Motto der Session 1952: „Mit Humor geht alles besser.“ Willi Müffeler ließ in der Rolle des Hofnarren keine Wünsche offen. Nach kurzer aber heftiger Blüte neigte sich der Karneval dem Ende entgegen.
Zunächst letzte Tolität von Jünkerath Prinz Hermann I. (Becker) 1953.Die Anfänge des Jünkerather Karnevals waren sehr bescheiden, aber nicht ohne besonderen Reiz. Heute noch lebende Aktive bestätigen, daß es eine sehr schöne und kameradschaftliche Zeit gewesen sei. Leider endeten im Jahre 1953 die karnevalistischen Aktivitäten an der Oberen Kyll; die Finanzen zwangen dazu.
Mehr als 10 Jahre pausierte der Karneval in Jünkerath.